Buersche Dienstag 16.05.2006
Eine Revue für das Hans-Sachs-Haus
Das von Dr. Lutz Heidemann, dem früheren Gelsenkirchener Denkmalbeauftragten, ins Leben gerufene "Bürgerforum Hans-Sachs-Haus" zeigt sich um Einfälle nicht verlegen, wenn es um die Rettung der zum Abriss freigegebenen Gelsenkirchener Bau-Ikone geht. -
Um die Stadtspitze zur Rechenschaft zu zwingen, hat es Ende Februar den Petitionsausschuss des Landtags eingeschaltet. Nun wirbt es mit einer "kulturhistorischen Revue" für den Erhalt des stadtbildprägenden Backsteingebäudes aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts.
Den mehrstündigen Abend am Freitag in der Flora eröffnet um 19 Uhr der Gelsenkirchener Historiker Hartmut Hering mit dem Duo "Zündholz". Mit einem Diavortrag beleuchtet Heidemann die herausragende Bedeutung des Hans-Sachs-Hauses als Herzstück expressionistischer Architektur in Gelsenkirchen.
Der betagte Architekt Karl Wolters, der nach dem Zweiten Weltkrieg im städtischen Hochbauamt tätig war, und Jürgen Dzudzek, der Vorsitzende des Gelsenkirchener Heimatbundes, kommen mit Erinnerungen zu Wort. Die Abrissbegründung verliest der frühere Gelsenkirchener Intendant Ludwig Baum.
Architekt Karl-Heinz Rotthof geht mit "Schlampereien und Phantasie-Kalkulationen" ins Gericht. Vertreter von Bürgerinitiativen berichten, wie es gelang, die Arbeitersiedlung Flöz Dickebank, die alte Hauptpost und Schloss Horst vor dem Abriss zu retten. Zum Abschluss wird ein "Gelsenkirchener Aufruf" zum Erhalt des Hans-Sachs-Hauses verlesen. Am 30. Mai folgt auf Einladung der Stadt eine interne Expertenrunde ab 14 Uhr im stadt.bau.raum an der Boniverstraße.al
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