WAZ 13.8.2007

Neue Panne: Wettbewerb für das HSH gestoppt



Architekten-Beiträge fielen bei Prüfung durch

Pleiten, Pech und Pannen: Die unendliche Hans-Sachs-Haus-Geschichte ist um eine Episode reicher: Die Stadt musste gestern das Architekten-Wettbewerbs-Verfahren stoppen. Der Grund: Nur sechs der 60 Bewerbungen genügten nach der Prüfung den strengen formalen Vorschriften solch europaweiter Ausschreibungen.

Es ist kaum zu glauben: In den Unterlagen der teils renommierten Architektenbüros fehlten offenbar mal Unterschriften, mal die Nennung der geforderten vier Referenzprojekte, mal Bescheinigungen zu Haftpflichtversicherungen oder zwingende Bestätigungen des Finanzamtes. "Wir waren schon erschreckt", so Stadtsprecher Martin Schulmann, als der Sachverständige Hartmut Welters der Stadtspitze das desolate Ergebnis nach Sichtung der Wettbewerbsbeiträge bekannt gegeben habe. Mit sechs korrekten Beiträgen ist aber kein Staat zu machen: 15 bis 25 Teilnehmer wollte die Stadt aus den Bewerbungen filtern. Schon am Freitag sollten die ausgewählten Büros eigentlich durch das Hans-Sachs-Haus geführt werden.

Nun geht das Verfahren von vorne los. Das wiederum bedeutet eine Verzögerung um rund zwei Monate. Stadtbaurat Michael von der Mühlen bleibt dennoch gelassen und versichert, dass die Verzögerung nicht "dramatisch" sei, dass es keine Folgen etwa für Fördermittel gebe. In dem neuen Bewerber-Verfahren soll allen Büros nun eine Checkliste an die Hand gegeben werden, in der nochmals alle formalen Anforderungen aufgeführt sind und "abgehakt" werden können.

Dezernent von der Mühlen führt die "Fünf in Hausaufgaben" auf das komplizierte europäische Vergaberecht zurück und nicht auf eine unklare Bekanntmachung oder den Problemfall Hans-Sachs-Haus-Baustelle. Gleichwohl: Da die Büros Komplettlösungen, auch z.B. für Statik und Technische Grundausstattung liefern sollen, ging einigen offenbar dabei die Übersicht verloren.

13.08.2007



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