Der in diesem Waz-Artikel besprochene Brief von Meinhard Weiß
erreichte das Bürgerforum am 24.9..2006. Der vollständige Text lautet:
Sehr geehrte Damen und Herren, Ich selber bin zwar in
München geboren und auch aufgewachsen, habe aber einige
Familienmitglieder, die in Gelsenkirchen grossgeworden sind und teilweise
auch
heute noch dort wohnen.
Meine Mutter stand in den 50ern auf der Bühne des HSH´s und
erzählt auch heute
noch gerne von dieser Zeit.
Deswegen erlaube ich mir, zum Thema "Hans-Sachs-Haus" einige
Anmerkungen zu
machen. Es ist nachvollziehbar (und liegt auch m.M. in der natur der
Sache),
dass "Altbauten" speziell aus den 20er- und 30er-Jahren "kostengünstig"
gebaut
wurden. Ginge es danach, dürfte das Haus, in dem ich lebe, schon
längst nicht
mehr stehen...
Das aber seitens der Stadt zum Vorwand zu nehmen, das ganze Gebäude
nur aus
diesem Grund einzureißen, halte ich für sehr kurzsichtig.
Gerade die Stadt Gelsenkirchen hat in der Vergangenheit einige nicht
besonders
intelligente Ideen umgesetzt, so mit dem Abriß des alten Hauptbahnhofs
und des
Rathauses.
Ihre Region ist mitten in einem Strukturwandel - die eigene Vergangenheit
deswegen zu beseitigen, mit einer Glasfassade einzuhausen oder mit Blümchen
zu
verschönern halte ich für sinnfrei und sehr kurzfristig gedacht.
Stattdessen
denke ich, dass es sinnvoll wäre, in einer Region mit fast 20%
Arbeitslosen
gerade in der Entstandhaltung und Erhaltung von Bauwerken Arbeitsplätze
zu
schaffen.
Eine Alternative zum Abriß wäre auch, das Gebäude zu
entkernen und wenigstens
die Fassade zu belassen.
Mit freundlichen Grüßen,
Meinhard Weiß
P.S. Meine Mutter ist hochgradig entsetzt über das Vorhaben,
das HSH
einzureißen...
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